Erfüllt von Glück und dem Gefühl von Geborgenheit durch die süßen Klänge des Traumspielers, zog die Fee weiter. Dabei trug sie das Lied tief in ihrem Herzen und ließ sich von ihm leiten. Sie musste daran denken, was sie bereits alles in dieser kurzen Zeitspanne erlebt hatte und was sie ihrem alten Freund dem Wind alles würde erzählen können, wenn sie sich das nächste Mal zum Tanz trafen. Sie fragte sich, ob er schon jemals zu den Klängen des Traumspielers getanzt hatte. Aber so wie sie ihn kannte, wäre die Antwort sicherlich ein klares ja. Wie schön wäre es, wenn sie gemeinsam mit dem Wind zu diesen zauberhaften Klängen tanzen würden.
Und wie, als ob es ein stummer Ruf gewesen wäre, spürte die Fee mit einem Mal den zarten Hauch des Windes. Sie schloss die Augen und lauschte. Es dauerte einen Moment bis die Fee etwas hörte, doch statt der vertrauten Stimme des Windes, vernahm sie Stimmen, die ihr ebenfalls nicht fremd waren. Obwohl sie nicht mehr wusste, woher sie die Stimmen kannte, die nun immer eindringlicher nach ihr riefen und sie aufforderten sich zu beeilen, denn es würde bald losgehen und sie dürfe dabei doch nicht fehlen. Aller Vorsicht zum Trotz lief sie weiter. Etwas in ihrem Inneren drängte sie geradezu dazu. Sie wusste, dass sie von den Stimmen nichts zu befürchten hatte.
Sie ging immer tiefer in den Wald hinein und gelangte an einen Ort, der ihr schier den Atem raubte. Mit einem Mal wusste sie wieder, zu wem all diese Stimmen gehörten und zauberte ihr ein Lächeln ins Gesicht. Sie gehörten zu all jenen Wesen, die sie noch aus der Zeit der Dunkelheit kannte und die sie einst verspottet hatten, weil sie es einfach nicht besser wussten. Das war auch der Grund, warum sie keinen Groll gegen die Wesen hegte, die nun ähnlich wie sie selbst, die Form von Feen angenommen hatten.
All die Wesen hatten in der Zeit, in der die Fee bereits unterwegs war, mit ihren eigenen Träumen den Wald der Feen erschaffen, um der Fee ein Zuhause zu geben und als Zeichen dafür, dass es ihnen leidtat, wie sie sie damals behandelt hatten. Und nun luden sie die Schöpferin ein, sich zu ihnen zu gesellen und gemeinsam mit ihnen zu tanzen. Etwa schüchtern sagte sie zu. Bis jetzt hatte sie nur mit dem Wind getanzt und sie war sich nicht sicher, ob sie den Tanz der Feen gerecht werden würde. Die anderen Feen beruhigten sie und versicherten ihr, dass sie nichts falsch machen könnte. Sie müsse einfach nur ihren Geist für den Klang der Musik öffnen. Der Rest würde von ganz alleine kommen.
So nahmen sie nun alle ihre Aufstellung ein und begannen im Rhythmus der Musik zu tanzen. Die Fee war erfüllt von der Musik und dem Gefühl gerade Teil von etwas unglaublich Magischen zu werden. Der ganze Wald war erfüllt von den Lichtern der Feen und auch die Tiere des Waldes hielten inne, um den Tanz der Feen zu beobachten.
Es kam der Schöpferin so vor, als spiele der Traumspieler höchstpersönlich für sie alle seine ganz besondere Melodie. Doch sie existierte nur in ihrem Herzen und gab ihr das Gefühl von Sicherheit und einer Heimat, für das ihr Herz nun schlug. Hier unter ihresgleichen fühlte sie sich seit sehr langer Zeit wieder Geborgen. Es fühle sich einfach nur nach „nach Hause“ kommen an.
Die Fee löste sich aus den Reihen und setzte sich ein kleines Stückchen abseits auf einen Baumstumpf. Sie wollte diesen vollkommenden Augenblick genießen und ihn für immer in ihrem Herzen verwahren. Diese magische Zusammenkunft war so viel mehr. Es war schöner als jeder Traum, den sie bis jetzt gelebt hatte. Das hier war die pure und reine Magie des Träumens und was sie erschaff en können mit ihrer Kraft und dem Glauben daran.
Es war die Essenz allen Lebens und allen Seins.