Der Anfang war gemacht und die vielen Worte, die tief in der Schöpferin verborgen waren, brachen sich einen Weg in die Welt des Lichts. Überall um sie herum begann das Leben zu pulsieren und ihren eigenen und selbstbestimmten Weg zu gehen. Kein Traum, kein Wunsch und keine Hoffnung waren dabei zu groß, um sich nicht zu erfüllen. Dabei wob es ein starkes Netz aus Träumen, Wünschen und Sehnsüchten, die überall ihre Erfüllung fanden und durch Magie, die alles und jeden umgab, genährt wurden.
Manchmal war es sogar so, dass gewisse Dinge plötzlich Kopf standen oder sich auf wunderbare Art und Weise völlig verselbstständigten und etwas Neues und Verrücktes erschufen. Das Traurige dabei war nur, dass die Schöpferin selbst diese liebevoll verrückten Begebenheiten selbst nie zu Gesicht bekam, sondern lediglich diese wundersamen Geschichten niederschrieb, die man ihr zutrug. Sie selbst hatte noch keine vergnüglichen oder verrückten Zeiten erlebt.
Doch nach all den wunderbaren Erzählungen der Geschöpfe um sie herum, wollte sie endlich selbst ein Teil dieser verrückt-spaßigen Welt werden. Und so brach sie in ihrer Gestalt der kleinen Fee auf, um die neue Welt, die sie miterschaffen hatte, zu erkunden und das erste Mal überhaupt, mit eigenen Augen zu sehen und das Leben zu spüren.
Überall wo sie hinkam, enthüllten sich kleine wie große Wunder und ließen sie voller Erstaunen und Ehrfurcht oftmals Innehalten, um den Augenblick zu genießen und für immer in ihrem Herzen zu verwahren, wenn es an der Zeit war, wieder heimzukehren und sich ihrer Aufgabe, der sie sich verschrieben hatte, zu widmen. Doch bis dahin war es noch ein Weilchen hin.
Wieder einmal war so ein Moment gekommen, in dem sie innehalten musste, um das Ausmaß dessen zu erfassen, was sich einst aus ihrem Traum und Wunsch materialisiert hatte.
Und in ebenso einem Moment der Stille und Einkehr, wurde ihr die wohl ungewöhnlichste Gastfreundschaft überhaupt zu Teil, die man sich in irgendeiner Form nur hätte vorstellen können.
Der Ort an den sie kam, handelte es sich um einen jener Orte, von denen sie so oft gehört hatte und sie buchstäblich Kopf standen und ihrer ganz eigenen Magie folgte und dabei etwas hervorbrachte, das sämtliche vorherrschenden Gesetzte außer Kraft setzte und die Fee über alle Maße mit Freude und Liebe erfüllte.
Man lud sie, nichtsahnend wer sie in Wahrheit war, zu einer wie sie es nannten heiteren Gesellschaft ein. Zweifelsohne suchte diese verrückte Teegesellschaft, wie sie sich selber nannten, ihresgleichen. Doch gerade das war es, was die Fee so sehr faszinierte und sie der Einladung folgte.
Als sie den Raum betrat, erkannte sie, dass jeder sein Gesicht hinter einer Maske verbarg, die sich je nach Empfinden ihres Trägers veränderte und die ungewöhnlichsten Formen annahm. Aber sie alle waren durchweg ein fröhlicher Anblick. Alle waren fröhlich und ausgelassen und auch die Fee ließ sich mitreißen und feierte mit den anderen eine rauschende Teezeremonie.
Die Tassen mit Tee und anderen Köstlichkeiten schwebten über ihnen in der Luft. Und wollte man etwas trinken oder einen kleinen Leckerbissen zu sich nehmen, so musste man nur die Hand ausstrecken und es aus der Luft picken, an dessen leerer Stelle augenblicklich eine neue Tasse oder ein neues Gebäck seinen Platz einnahm. Und hatte man Lust auf ein kleines Kartenspiel, um sich ein wenig die Zeit zu vertreiben, so tauchten auch diese über ihnen auf und warteten nur darauf, in die Hand genommen zu werden.
Wenn man Glück hatte und die Karten einen mochten, bekam man sogar ein extra gutes Blatt, mit man in der Regel gewann. Wie ihr euch sicherlich vorstellen könnte, liebten die Karten unsere kleine Fee und sorgten dafür, dass sie Runde um Runde gewann. Doch niemand nahm es ihr übel, da sie alle um die Neigungen der Karten wussten und so lachten sie am Ende eines unvergesslichen abends immer noch über die vergnüglichen Stunden, die nun hinter ihnen lagen.
Sie verabschiedete sich, allerdings musste sie versprechen wiederzukommen, um erneut mit ihnen Karten zu spielen und zu lachen. Ein Versprechen, dass die Fee gerne gab. Und so zog die Fee weiter, in dem Bewusstsein, etwas unglaubliches und Magisches erlebt zu haben und dabei jede Menge neuer Freunde fand, die alle einen Platz in ihrer Geschichte, aber vor allem in ihrem Herzen verdient hatten.